Am 13. März 2024 hatten die Schüler*innen der EF des Grundkurses Deutsch die Gelegenheit, das anspruchsvolle Stück „Nathan der Weise“ von Gotthold Ephraim Lessing im Neuen Theater Paderborn zu erleben. Begleitet wurden sie von Frau Schütz und ihrer Deutschlehrerin Frau Sacher-Grosche.
Schon vor Beginn der Aufführung herrschte eine gespannte Atmosphäre. Die Schülerinnen und Schüler waren sich bewusst,
dass es sich um kein gewöhnliches Theaterstück handelte. „Nathan der Weise" ist ein Werk, das nicht nur unterhaltend ist, sondern auch zum Nachdenken anregt und moralische Fragen aufwirft. Das Stück
erzählt die Geschichte eines jüdischen Kaufmanns namens Nathan, der in einer von religiösen Konflikten geprägten Gesellschaft lebt. Durch eine Reihe von Ereignissen wird er mit verschiedenen
ethischen und moralischen Dilemmas konfrontiert, die seine Menschlichkeit und Toleranz auf die Probe stellen.
Gerade der andere Schluss dieser Inszenierung – Nathan zieht am Ende aus der Stadt aus und wird nicht zum Vater dieser Menschheitsfamilie gekürt – führte zu vertieftem Nachdenken. Dieser Schluss
zeigt noch einmal die Aktualität des Leitgedankens des Stückes, der sich auch 200 Jahre nach der Erstaufführung noch nicht in Gesellschaft und Politik realisieren lässt. Obwohl das Stück
anspruchsvoll war und einige Schülerinnen und Schüler zugaben, dass sie Schwierigkeiten hatten, der komplexen Handlung zu folgen, waren sie dennoch von der Inszenierung fasziniert. Die großartigen
schauspielerischen Leistungen und die eindrucksvolle Bühnengestaltung trugen dazu bei, dass der Abend für alle ein unvergessliches Erlebnis
wurde.