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Amitié sans frontières - un cœur qui bat à deux: Unsere Fahrt nach Frankreich

 

Bei der diesjährigen Fahrt zu unserer französischen Partnerschule, dem Collège Jean Moulin in Moreuil, die vom 6. bis 12. Oktober 2024 unter dem Motto „Amitié sans frontières - un cœur qui bat à deux“ stattfand, hatten wir uns vorgenommen, insbesondere deutsche und französische Klischees genauer unter die Lupe zu nehmen. Würden wir jeden Tag mit baguettes und croissants verwöhnt werden? Müssten wir escargots und cuisses de grenouilles essen? Würden die Franzosen wirklich immer mit Baskenmütze, gestreiftem Pullover und Baguette unter dem Arm herumlaufen? Waren sie tatsächlich so arrogant, wie manche Menschen behaupteten?

Unsere Reise begann am Sonntag mit der Ankunft in Amiens, wo wir, 14 SchülerInnen des Französischkurs der Jahrgangsstufe 9 in Begleitung von Herrn Sellerberg und Frau Hartmann, in der Jugendherberge untergebracht waren. Nach dem Einchecken machten wir einen kurzen Spaziergang durch die Innenstadt, bei dem wir einen ersten Eindruck vom Rathaus und der beeindruckenden Kathedrale von Amiens bekamen.

Und dann ging es am Montag los zu unserer Partnerschule in Moreuil. Am Bus wurden wir herzlich empfangen. Tatsächlich - die Franzosen trugen berets, winkten mit Baguettes und reichten uns Teller mit Schneckenhäusern. Aber dies war nur ein Spaß. Überhaupt keine Spur von Arroganz, im Gegenteil! Wir wurden auf Deutsch begrüßt, es wurde für uns gesungen, es gab leckere croissants, pains au chocolat und pains aux raisins. Nach einer Führung durch die Schule hatten wir die Möglichkeit, am Unterricht teilzunehmen und bekamen so einen Einblick in das französische Schulsystem. Auch das Mittagessen konnten wir in der cantine zu uns nehmen.
Am Nachmittag wurden wir im Rathaus von Moreuil von den Bürgermeistern offiziell begrüßt und erfuhren etwas über die Geschichte der Stadt. Die Deutschen hatten den Ort im Ersten Weltkrieg fast komplett zerstört. Umso bedeutsamer war der herzliche Empfang, der deutlich machte, wie wichtig die deutsch-französische Freundschaft heute ist und wie groß der Wunsch, diese noch weiter zu vertiefen. Einem Schüler wurde eine besondere Ehre zuteil. Der Bürgermeister legte ihm sein Amtszeichen, die Schärpe, um. Anschließend besuchten wir den deutschen Soldatenfriedhof in Morisel. Dort nahmen wir an einer bewegenden Ehrung der Gefallenen mit den Fahnenträgern und Veteranen des Nationalen Verbands der französischen Streitkräfte in Deutschland und Österreich teil, die die historische Bedeutung dieses Ortes verdeutlichte und allen Opfern von Kriegen Respekt zollte. Wir legten Rosen nieder, verlasen kurze Botschaften der Hoffnung und des Friedens und sangen die Nationalhymnen.

Den Dienstag verbrachten wir in Paris, wo wir bei herrlichem Wetter die Stadt der Liebe zu Fuß erkundeten. Unser Spaziergang begann am Invalidendom und führte uns dann zum Eiffelturm. Weitere Stationen waren der Place de la Concorde, die Tuilerien, der Louvre und die Kathedrale Notre-Dame. An vielen Stellen konnten wir den Abbau der Olympiastätten beobachten. Am Hôtel de Ville, dem Rathaus von Paris, stiegen wir dann wieder in die Metro, um den Tag am Stade de France ausklingen zu lassen.

Am Mittwoch nahmen wir an verschiedenen Workshops in unserer Partnerschule teil, interviewten uns gegenseitig, gestalteten Freundschaftsbänder mit Botschaften und malten Freundschaftssymbole. Durch diese Zusammenarbeit konnten wir nicht nur unsere Sprachkenntnisse verbessern, sondern auch neue Freundschaften schließen und kulturelle Barrieren überwinden. Gemeinsam diskutierten wir über Vorurteile und Klischees und stellten fest, dass viele davon nicht der Realität entsprechen. Trotzdem waren wir erstaunt, wie viele unserer corres tatsächlich Schnecken essen. Am Nachmittag besuchten wir die Familien unserer Austauschpartnerinnen und -partner, was uns einen tiefen Einblick in den französischen Alltag ermöglichte und viele Stereotypen weiter entkräftete.

Der Donnerstag war ein weiteres Highlight unserer Reise. Gemeinsam mit unseren französischen Freundinnen und Freunden machten wir einen Ausflug an die Kanalküste. Geplant waren verschiedene Aktivitäten an den Stränden von Le Tréport und Mers-les-Bains, die jedoch aufgrund des schlechten Wetters etwas reduziert werden mussten. Stattdessen erkundeten wir die Steilküste und die Poissonnerie Municipale und lernten auch noch das örtliche collège kennen. Auf der Rückfahrt sangen wir gemeinsam deutsche und französische Lieder und vertieften unsere neu gewonnenen Freundschaften.

Am Freitag wurde Amiens weiter erkundet. Der Vormittag stand im Zeichen einer spannenden Stadtrallye, bei der wir verschiedene Sehenswürdigkeiten und versteckte Ecken der Stadt entdeckten. Nach einem gemeinsamen Mittagessen erkundeten wir am Nachmittag die Altstadt Saint Leu und die Hortillonnages und hatten auch noch Zeit zum Shoppen, was uns die Möglichkeit gab, Souvenirs für unsere Lieben zu Hause zu besorgen.

Leider mussten wir am Samstag nach einer ereignisreichen Woche die Heimreise antreten, aber wir haben viele unvergessliche Erinnerungen mit nach Hause genommen. Diese durch Erasmus+ finanzierte Reise hat nicht nur unser Verständnis für die französische Kultur vertieft, sondern uns auch gezeigt, wie bereichernd und wichtig internationale Freundschaften und der Austausch untereinander sind. Unserem Ziel, einer Freundschaft ohne Grenzen, einem Herzen, das im Einklang schlägt, sind wir ein großes Stück näher gekommen. Ein herzliches Dankeschön geht an unsere französischen Partner, insbesondere an die Deutschlehrerin Estelle Stanczak, die diese Reise für uns unvergesslich gemacht hat.

 

Teilnehmer*innen aus Jahrgang 9: 

Elma, Christina, Mika, Tyler, Karla, Valeria, Alexander, Rony, Noemi, Mortaza, Erika, Alexandra, Aligül, Amtul 

 

Begleitet wurden die Schüler*innen von Helga Hartmann und Matthis Sellerberg.

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